Weimar ist ein Symbolort mit großer Bedeutung in Vergangenheit, aber auch eine Stadt, die sich ständig weiterentwickelt. Zwischen Klassik und Bauhaus, zwischen Gedenkstätte Buchenwald und Schloss Ettersburg entfaltet sich Weimars kulturelles Leben. Die Kunst verschiedenster Arten und Stilrichtungen hat hier ein Zuhause. Es werden Erinnerungen an Bach, Liszt, Goethe, Schiller wach gehalten – aber auch Gropius oder Ehrlich, der im Buchenwaldtor mit Bauhausschrift den Text konterkarierte.
Das Deutsche Nationaltheater und die Thüringische Staatskapelle zählen zu den ersten Einrichtungen ihrer Art des Landes. Mit rund 600 Vorstellungen im Jahr bereichern sie den Weimarer Theater- und Konzertkalender. Daneben wird das kulturelle Angebot durch das Kunstfest und eine Vielzahl von Kleinkunstereignissen abgerundet. Die Weimarhalle ist Magnet für eine Vielzahl kultureller Ereignisse, Tagungen und sonstigen Veranstaltungen.
Der größte Teil der zahlreichen Weimarer Museen wird von der Klassik Stiftung betrieben. Aber auch kleinere Einrichtungen wie die Graf Kessler Halle, der ACC oder der Kasseturm bieten Ausstellungen und Unterhaltung im großen Umfang.
Aber auch zahlreihe Marktfeste wie der alljährliche Zwiebelmarkt im Herbst, Blumen- und Töpfermarkt oder die zwei Weinfeste ziehen eine Vielzahl von Besuchern an.
Traditionsreiche alte Industriegebiete wie das weit über einhundertjährige Industrigebiet “Weimar-Werk”, aber auch eine Vielzahl neuerer Industriestandorte der mittelständigen Industrie umschließen die Stadt und bieten so über den Kunstbetrieb hinaus eine Vielzahl an Arbeitsplätzen.
Die Gedenkstätte Buchenwald wird jährlich von 500.000 Menschen besucht.
Dass Weimar im Jahr 1999 die Kulturhauptstadt Europas war, hat an vielen Stellen Weimars seine Spuren hinterlassen.
Die ältesten Aufzeichnungen über Weimar reichen bis ins Jahr 899 zurück. Zwischen 946 und 1346 existierte die Grafschaft Weimar als eigenständige politische Einheit.
Kaiser Otto II. erwähnte auf einer am 3. Juni 975 für das Kloster Fulda ausgestellten Urkunde die Siedlung Burg Weimar; diese gilt als „Geburtsurkunde der Stadt“, obwohl nicht ganz sicher ist, ob mit „Wimares“ wirklich die heutige Stadt gemeint ist.
Zwischen 1245 und 1249 wurde die spätere Stadtkirche erbaut und spätestens 1254 dem Apostel Peter und bis 1433 beiden Aposteln Peter und Paul geweiht.
Erst im Jahr 1410 hatte Weimar die Stadtrechte erhalten.
1552 machte Herzog Johann Friedrich der Großmütige Weimar zur Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Weimar (später Sachsen-Weimar-Eisenach). Sie blieb Haupt- und Residenzstadt dieses Staates bis 1918.
Eine wichtige Rolle spielte die Stadt als Ort der Weimarer Klassik während der Regentschaft der Herzogin Anna Amalia und unter ihrem Sohn Herzog Carl August Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Anwesenheit Wielands, Goethes, Herders, Schillers und Falks sowie anderer wichtiger Persönlichkeiten der Epoche.
Unter der Großherzogin Maria Pawlowna und ihrem Sohn Carl Alexander sowie dessen Frau Großherzogin Sophie erlebte die Stadt auf künstlerischer und kultureller Ebene einen neuen Aufschwung. 1842 wurde Franz Liszt zum Kapellmeister berufen; 1849 floh Richard Wagner zu seinem Förderer und späteren Schwiegervater nach Weimar, wo auch die Uraufführung von Wagners Lohengrin erfolgte.
1860 gründete Carl Alexander die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar.
Im Jahre 1919 fand im Deutschen Nationaltheater in Weimar die verfassungsgebende Versammlung der Nationalversammlung statt.
Eine unrühmliche Rolle spielte Weimar während der Nazidiktatur. Zahlreiche Gegner des Nationalsozialismus wurden zu Gefängnis- und Zuchthausstrafen verurteilt und in die ersten KZ Nohra und Bad Sulza und später in das KZ Buchenwald verbracht.
Nachdem die US-Streitkräfte am 11. April 1945 das in der Hand eines Häftlingskomitees befindliche Konzentrationslager Buchenwald erreicht hatten und eine US-Administration in Weimar errichtet worden war, ordnete diese einen Pflichtbesuch von eintausend Einwohnern in dem befreiten Lager an, um ihnen das Grauen der NS-Hinterlassenschaft vor Augen zu führen. Anfang Juli zogen sich die US-Truppen aus Thüringen zurück, und auch in Weimar begann die Zeit der sowjetischen Besatzung.
Auch in der friedlichen Revolution in der DDR 1989/90 spielte Weimar eine Rolle. Bereits in den 1980er Jahren waren hier verschiedene unangepasste Gruppierungen entstanden, die unabhängig von staatlichen Strukturen – und teilweise auch abseits der evangelischen Kirchgemeinde – agierten und oppositionelle Züge entwickelten.
Weimar ist auch eine an der Ilm gelegene Industrie- und Hochschulstadt. Sie ist die viertgrößte Stadt Thüringens und derzeit noch kreisfrei. Weimar liegt unweit der Großstädte Erfurt und Jena, aber auch unweit der Winzerstädte Freyburg, dem Sitz der Rotkäppchen Sektkellerei, Naumburg und Bad Sulza, in denen die Saale-Unstrut-Weine auf den Weg zu ihren Kennern gebracht werden.
In der anderen Richtung ist der Thüringer Wald nicht fern. Auch dort haben die Weimarer Klassiker ihre Spuren hinterlassen. Dort kann man wandern oder im Winter dem Wintersport nachgehen…
(Eigener Text, Teile aus Wikipedia und anderen Quellen)